Sparkasse Hanau bleibt in den Stadtteilen

Jochen Dohn

Sehr geehrte Frau Stadtverordnetenvorsitzende,
Sehr geehrte Damen und Herren,

keine Frage, die Bankenlandschaft befindet sich in Veränderung. Die Digitalisierung der Bezahlvorgänge bis hin zu online Aktiengeschäfte und das von Unterwegs per Smartphone haben sich durch die Corona-Pandemie noch beschleunigt. Auch die Sparkasse Hanau macht auf ihrer Homepage Werbung für das online Girokonto und das online Bezahlen. Aber die ein oder der andere suchen eben doch noch eine Filiale auf oder wollen Bargeld von einem Automaten abheben.

Natürlich steht auch die Sparkasse Hanau im Wettbewerb, aber sie ist doch etwas anderes als Anstalt des öffentlichen Rechts. Sie muss nicht stetig steigende Gewinne für den Börsenkurs und die Aktionäre erwirtschaften. Der Träger ist der Sparkassenzweckverband indem die Stadt Hanau und Main-Kinzig-Kreis. Und gemäß ihrem öffentlichen Auftrag und dem Regionalprinzip folgend bietet die Sparkasse Hanau in ihrem Geschäftsgebiet alle Finanzdienstleistungen an. D.h. wo der politische Wille ist, gebe es auch Wege.

Zudem ist auf der Sparkassen-Homepage zu entnehmen, dass sie sich auch sonst vielfältig engagiert. Für das Gemeinwohl, die Region und die Menschen, die hier leben. Dazu kommt ein Jahresüberschuss von 9,0 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2020.

Gleichzeitig wächst der Stadtteil Mittelbuchen durch Neubauten stetig und hat dazu beigetragen, die 100.000 Einwohner:innen-Grenze in Hanau zu überschreiten. In der OB habe ich vernommen, dass die Stadtteile gestärkt werden sollen.

Und dann, meine Damen und Herren, kommt die Nachricht, die Sparkassen-Filiale in Mittelbuchen zu schließen. Nicht einmal mehr ein Geldautomat soll vor Ort bleiben. Laut Presse haben noch 1.000 Mittelbüchner ein Konto bei der Sparkasse. Auch wenn die Kundenkontakte seit 2018 um drei Viertel zurückgegangen sind, suchen immer noch Kunden die dortige Filiale auf. Zudem wird der Geldautomat mit Überweisungsterminal und Kontoauszugsdrucker gerade außerhalb der Öffnungszeiten genutzt.

Die Alternativen, dass die weiteren Filialen in Hanau oder in Wachenbuchen und Bruchköbel zur Verfügung stehen, sind eher suboptimal. Und was erst recht nicht geht, ist gezwungenermaßen bei einem Discounter einkaufen zu müssen, um dort Bargeld abheben zu können. „Dann geh´ doch zu“, kann keine Alternative sein. Übrigens sieht dies der Ortsbeirat Mittelbuchen parteiübergreifend ebenfalls so.

Meine Damen und Herren, die Lösungen, die ich dem Änderungsantrag entnehmen kann und die durch die Stadtverordnetenversammlung genommen werden: Anlaufstelle für betroffene Kunden, Bargeld-Taxis und Beratung von immobilen Kunden zu Hause, wäre eine gute Ergänzung, wenn es zumindest Geldautomat mit Überweisungsterminal und Kontoauszugsdrucker vor Ort gebe. Aber nicht einmal das gesteht man Mittelbuchen zu und es besteht die die Gefahr, dass dies in anderen Stadtteilen ebenfalls passieren kann. Dem wollen wir mit unserem Antrag ebenfalls klar widersprechen. Da dieser aber nicht zur Abstimmung kommen wird, werden wir uns beim Änderungsantrag enthalten.