Und wieder zählen Argumente nicht

„Wieder einmal wird sich das Regierungspräsidium über die Argumente und Bedenken der Kraftwerksgegner hinwegsetzen“. Für den Fraktionsvorsitzenden der Hanauer Linken, Jochen Dohn, hat das Ende des Erörterungstermins im immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren einen faden Beigeschmack.  

Nach Ansicht von Dohn ist die Genehmigung für Staudinger Block 6 leider nur noch eine Frage der Zeit. Des Öfteren hatten die Vertreter des Regierungspräsidiums durchblicken lassen, dass das Bestreben von Eon wichtiger ist, als die Gesundheit der Bevölkerung oder die Auswirkungen des Klimawandels. „Egal, ob es um den stärkeren Ausstoß von Kohlendioxid und Quecksilber oder die ungeklärte Stickstoffdioxid-Belastung im Nahbereich sowie eine erhöhte Radioaktivität ging, das Regierungspräsidium war mit den Ausreden von Eon voll zufrieden. Außer ein paar geringen Auflagen und einer neuen Prüfung der Auswirkungen auf das benachbarte Flora-Fauna-Habitat Schutzgebiet, wird Eon nichts zu befürchten haben.“ 

Trotz alledem sieht DIE LINKE noch gute Chancen, den Bau vor Gericht zu verhindern. Der Einfluss der schwarz-gelben Landesregierung ist dort geringer einzuschätzen, als im Genehmigungsverfahren. Vor Gericht könnte u.a. auch der fehlende Bebauungsplan für das Kraftwerksgelände in den Fokus rücken. Außerdem ist es wahrscheinlich, dass sich die Wirtschafts- und Finanzkrise sowie ein rapider Klimawandel auf die Entscheidung auswirken können. Somit könnte sich die Profitbestrebung von Eon doch noch in heiße Luft auflösen.