Linksfraktion besucht Taubenschlag auf dem Gelände der Dunlop

Einen eher ungewöhnlichen Besuch machte die Fraktion DIE LINKE.Hanau. Ulrike Hanstein und Ulrike Feistel besuchten auf Einladung der beiden Tierschützer Holger Gross und Reinhard Berger den Taubenschlag auf dem Gelände der Dunlop.  

Vor etwas mehr als einem Jahr hatte die Linksfraktion einen Antrag eingebracht, der vorsah, in der Stadt einen Taubenschlag aufzustellen. Durch diese Taubenschläge sollte Tierschutz, Gebäudeschutz und öffentliche Interessen gemeinsam gelöst werden. Ziel war es durch artgerechte Körnerfütterung die Kotverschmutzung in den Straßen zu reduzieren. Ebenso sollte durch Austausch der Taubeneier durch Gipseier eine tierschutzgerechte Populationsverringerung erreicht werden. Was in bereits 12 Städten in Deutschland vollzogen wird, sollte auch in Hanau gelingen. 

Nun konnte sich die Fraktion über Erfolge vor Ort informieren. Holger Gross und Reinhard Berger berichteten, dass mit viel Liebe zum Tier und zum Detail innerhalb eines verlassenen Gebäudes auf dem Dunlopgelände ein Raum für Brut- und Futterplätze geschaffen wurde. Die Dunlop-Lehrwerkstatt baute die durchdachten Regalborde mit dunklen Nischen zum Nisten, die auch praktisch zur Pflege und Reinigung konzipiert worden sind. Mit artgerechtem Futter, Vitaminen in den Tränken, Mineraliensteine und anderen Accessoires hatten die Tauben den Ort schnell für sich schätzen gelernt und eine extra aufgezogene Population sorgt nun dafür, dass weitere Generationen dort nisten. Die Eier werden durch Gipseier ersetzt und somit die rasante Vermehrung, die allerorts als unangenehm empfunden wird, eingedämmt. Am gesunden Gefieder und am aufgeschlossenen Verhalten der Vögel kann man nun den Erfolg dieser Methode erkennen.  

Am Anfang verbrachten Gross und Berger an sechs Tagen die Woche zweieinhalb Stunden ehrenamtlich bei den Tieren. Laut ihrer Aussage belaufen sich die Futterkosten pro Taube auf ca. 6€ im Jahr. Seit Mai wurden bereits 140 Eier der Tauben eingesammelt. Das bedeutet für Dunlop eine immense Verringerung der Kotmengen auf ihrem Gelände. Langfristig sollen auch die alten Nistplätze auf dem Gelände eingesammelt werden. Dazu dient die menschenvertraute Nachzucht als Umzugsmotivation. Bis jetzt kennen die beiden so engagierten Taubenpfleger ihre Population noch alle mit Namen.  

Für Hanstein und Feistel steht fest, dass auch in der Innenstadt Handlungsbedarf besteht. Die Tauben könnten ohne Gift oder Gewalt mit der bei Dunlop angewandten Methode artgerecht, reduziert werden. Und gesunde Tauben produzieren keinen giftigen, aggressiven und verkeimten Kot, der ihnen ihren Ruf als Ratten der Lüfte eingebracht hat.  

Weitere Infos unter www.stadttauben.d>