Hauptsache keine Gesamtschule?

Linke befürchten massive Gegenwehr der Gesamtschulverhinderer

In der zunehmenden Kritik an der Umwandlung der Tümpelgartenschule in eine Integrierte Gesamtschule, sieht DIE LINKE in Stadt, Kreis und Land den massiven Versuch, Integrierte Gesamtschulen generell abzulehnen.

Obwohl der Elternbeirat und die Lehrkräfte der Tümpelgartenschule eine Umwandlung befürworten und Projekte wie etwa die SchuB-Klassen innerhalb einer IGS weitergeführt werden können, wird die Kritik der Gesamtschulverhinderer immer abenteuerlicher. Für den Hanauer Fraktionsvorsitzenden Jochen Dohn sind die Argumente widersprüchlich und nicht mehr nachvollziehbar. „Auf der einen Seite wird behauptet, dass keine Nachfrage da sei und auf der anderen Seite wird ein Horrorszenario aufgebaut, dass die Otto-Hahn-, Eppstein- und speziell die Hessen-Homburg-Schule in ihrer Existenz bedroht wären. So wird den Befürwortern einer IGS unter anderem bewusst unterstellt, sie würden die Arbeit der anderen Schulen diskreditieren. Dabei ist es schon erschreckend, dass viele nicht einmal den Unterschied zwischen einer Integrierten und einer Kooperativen Gesamtschule kennen.“

Die von der CDU angekündigte Aktuelle Stunde sieht Dohn gelassen. „Die Entscheidung der Stadtverordnetensitzung pro Gesamtschule bleibt bestehen. Es wäre besser, die CDU würde den Kampf gegen Integrierte Gesamtschulen aufgeben. In Hanau geht die Zeit voran. Jetzt steht die Umsetzung des Konzeptes an. Dabei ist es wichtig, die Tümpelgartenschule und die Hessen-Homburg-Schule an einen Tisch zu bekommen, um zu klären, ob eine gemeinsame Nutzung der Unterrichtsräume überhaupt möglich ist. Dabei ist es wichtig, den Ausschuss für Kultur, Schule und Sport zeitnah zu unterrichten.“

Der Kreistagsfraktionsvorsitzende Andreas Müller erinnert in diesem Zusammenhang an die Redebeiträge während der aktuellen Stunde im Kreistag. „Hier wurde deutlich, dass die Mehrheit den Entschluss zur Umwandlung der Tümpelgartenschule in eine Integrierte Gesamtschule mittragen wird.“ Auch die Heinrich-Böll-Schule in Bruchköbel und die Georg-Büchner-Schule in Erlensee würden eine weitere IGS begrüßen, da diese die Möglichkeit biete, überfüllte Klassen und Raumengpässe entgegenzusteuern.

Nach Ansicht der Landtagsabgeordneten Barbara Cárdenas wird es immer mehr Eltern geben, die das Angebot Integrierter Gesamtschulen (IGS) vorziehen. „Mit Hilfe einer IGS wird eine Schule für alle ermöglicht. Durch ein längeres gemeinsames Lernen und bessere individuelle Förderung wird eine frühe Selektion verhindert. Dies zeigt sich auch in Hanau, da die Lindenauschule mehrere Schüler abweisen musste und viele Hanauer Schüler auf die Integrierten Gesamtschulen im Kreis ausweichen müssen.“