Geld stinkt eben nicht - Schadstoffe schon

Linke hält Idee von einer Holdingbeteiligung an Staudinger für eine Frechheit

„Nach dem Motto Geld stinkt nicht, sprechen sich Herr Schweitzer und Herr Desch wohlweißlich gegen die Beschlüsse von Stadtverordnetenversammlung und Magistrat in Hanau aus. Es ist eigentlich eine Frechheit, dass die Herren glauben, sie könnten unabhängig von der Politik agieren, wie sie wollen. Wenn Herrn Schweitzers Aussage nur eine Privatmeinung gewesen sei, dann möge er solche Äußerungen doch bitte in seiner Freizeit beim Kaffeekränzchen mit Eon platzieren, aber nicht während einer Erörterung der Holding-Bilanz. DIE LINKE wird jedenfalls alle Hebel in Bewegung setzen, um eine Beteiligung der städtischen Holding an Staudinger zu verhindern“. Mit diesen Worten kommentierte der Fraktionsvorsitzende Jochen Dohn die Idee der Geschäftsführer der Stadtwerke, Ewald Desch, und der Beteiligungsholding, Michael Schweitzer, eines Anteilskaufs am Kohlekraftwerk Staudinger.

Für Dohn kann es nicht angehen, dass die Stadt auf der einen Seite den Bau des Block 6 verhindern will und auf der anderen Seite aber einige städtische Entscheidungsträger Anteile am Umweltverschmutzer kaufen wollen. Es ist kein Geheimnis, dass Eon der Stadt schon vor Jahren eine Beteiligung angeboten hatte, die kritische Stimmen im Keim ersticken sollten. Bisher ging DIE LINKE davon aus, dass dies schon längst vom Tisch war. Nach den Äußerungen der beiden Geschäftsführer scheint dies jedoch leider nicht der Fall zu sein. Städtische Beteiligungen im Energiesektor sind laut Dohn grundsätzlich nichts Ungewöhnliches. Allerdings sind Beteiligungen an regenerativen Energien wesentlich sinnvoller. So hat z.B. die Energieversorgung Offenbach ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet, das Windparks planen, bauen und betreiben soll. Anstatt in Schadstoffe sollten die Stadtwerke besser in Zukunftstechnologien investieren, damit Geld wirklich nicht stinkt.