Fragen zur Förderschulfusion blieben unbeantwortet

LINKE sagt den Förderschulen weitere Unterstützung zu

In ihrer letzten Stadtverbandssitzung befasste sich die Partei DIE LINKE mit der beschlossenen Fusion der Pedro-Jung-Schule mit der Schule am Brunnen und den Ankauf der ehemaligen Elementary-School. Als „unbestreitbar sanierungsbedürftig und mit eindeutig zu wenig Platz“ bezeichnete der Stadtverbandsvorsitzende, Ralph-Jörg Mathes, die derzeitige Situation der Hanauer Förderschulen. „Für DIE LINKE steht außer Zweifelt, dass jahrelang nichts zur Verbesserung der Förderschulen unternommen wurde.“ Zusätzlich sieht der Stadtverband beim Thema Inklusion schnelleren Handlungsbedarf, der sich auch im städtischen Schulentwicklungsplan niederschlagen muss. Denn die UN-Konvention schreibt das Recht für Menschen mit Behinderung auf ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen vor.

Laut Mathes unterstützt der Stadtverband die Auffassung der Fraktion, dass noch viele Fragen zur Fusion und zum Ankauf der Elementary-School offen geblieben sind. Die Linksfraktion hatte beantragt, den Kauf der Elementary-School und die Fusion der beiden Förderschulen in den Ausschuss Kultur, Schule und Sport zu verweisen und dort alle Beteiligten an einen Tisch zu holen. Leider wurde dies von den anderen Fraktionen abgelehnt. Für den Fraktionsvorsitzenden Jochen Dohn steht fest, dass die aufgeworfen Fragen, schon vor dem weitreichenden Beschluss der Stadtverordnetenversammlung hätten geklärt werden müssen.

Dementsprechend ist die Linksfraktion vom Schuldezernent Dr. Piesold enttäuscht, dass dieser, das Ziel der Inklusion innerhalb der Hanauer Schullandschaft nicht mit Nachdruck umzusetzen gedenkt. Außerdem hätten die Befürchtungen der Lehrerkollegien öffentlich diskutiert werden müssen. Selbstverständlich hätten ebenso die Eltern befragt werden müssen. Auch der Standtort und die verkehrstechnische Anbindung werfen Fragen auf.

Für Dohn ist nicht nachvollziehbar, warum eine Erweiterung der Pedro-Jung-Schule auf dem Feuerwehrgelände nicht zeitgleich mit dem Umzug der Feuerwehr möglich gewesen wäre. „Wenn es schon jetzt Pläne für die Folgenutzung des Feuerwehrgeländes und der Pedro-Jung-Schule gibt, dann Gehörten diese ebenfalls an die Öffentlichkeit.“

Zudem wurde nicht schlüssig beantwortet, warum die Schulgebäude der New-Argonner-Kaserne keine Alternative sind. Dieses Gelände hat den Charme, dass eine Erschließung eher zu erwarten ist, als in der Old-Argonner-Kaserne. So möchte unter anderem ein Investor Einkaufsmöglichkeiten schaffen. Auch die Umliegenden Wohnungen und Häuser liegen zentraler und könnten früher genutzt werden. Ebenfalls könnten Synergien mit der Turngemeinde Hanau genutzt werden, die bekanntlich ihren Sitz auf das Sportgelände verlagern möchte. Eine Kooperation wäre auch mit der privaten Paul-Gehardt-Schule vorstellbar, da genügend Schulraum vorhanden ist.

Wichtig ist nach Ansicht der LINKEN nun, dass das Gebäude energetisch saniert wird und dem Förderschulzentrum, die Mittel bereitgestellt werden, die für die tägliche Arbeit nötig sind. In einem Förderschulzentrum mit 300 Schülerinnen und Schüler und einer Körperbehindertenabteilung muss es neben genügend Unterrichts- und Arbeitsräumen auch Schulsozialarbeit geben. Ebenso gehören eine gut zu ereichende Mensa und eine angemessene Turnhalle zur Ausstattung. Dagegen würden z.B. Pläne sprechen, die eine Kita in einem Teil des Schulgebäudes integriert. Dohn sagt dem Förderschulzentrum weitere Unterstützung der LINKEN zu. „Dies betrifft ausdrücklich auch, das Ziel eine Ganztagsschule zu werden und die Möglichkeit den Hauptschulabschluss anzubieten.“