Falsches Zeichen bei der Erhöhung der vhs-Gebühren

„Das Leitbild der VHS ist nicht allein an die ökonomische Nützlichkeit für den Arbeitsmarkt angelehnt. Es geht um die Vermittlung gesellschaftlich relevanter Werte. Gerade jemand in einer schlechten Lebenssituation, in der ein Hanau-Pass-Inhaber zweifellos steckt, benötigt mehr als rein arbeitmarktdienliche Lernprogramme. In Zeiten, in denen eine gute Bildung eine Voraussetzung gegen Armut ist und für eine Integration in der Gesellschaft steht, ist die weitere Ausgrenzung der Sozialschwachen ein falsches Zeichen“, so die Fraktionsgeschäftsführerin der Fraktion DIE LINKE, Ulrike Feistel.

Für Feistel passt diese Vorgehensweise in die neoliberale Denkstruktur und unterstützt die Lissabon-Strategie der EU, die vorsieht, nur noch Ausbildungsprogramme zu fördern, welche direkten ökonomischen Nutzen haben. Dies widerspreche aber dem vhs-Leitbild, in dem es heißt: „Wir wollen für Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten Bildung ermöglichen.“

Demokratisierung, Persönlichkeitsentwicklung, kultureller Austausch und Gesundheitsförderung stehen auf gleicher Höhe mit Integration und Weiterqualifizierung im Bildungsangebot der Hanauer VHS“.

Die Fraktion der Linken hatte in der letzten Stadtverordnetenversammlung vergeblich versucht, die Magistratsvorlage in den Ausschuss Kultur, Schule und Sport zu verweisen und über die Gebührenerhöhung noch einmal nachzudenken. Die Senkung der Zuschüsse für Hanau-Pass-Inhaber und die Einschränkung auf zwei Kurse pro Semester sowie die Einschränkung der Fortbildung auf den Berufsfördernden Sektor trifft gerade die Sozialschwachen. Nach Ansicht der Linken bleiben letztendlich nur wenig positive Nachrichten übrig, wie etwa, dass weiterhin der Haupt- und Realschulabschluss sowie die Fachhochschulreife auf dem 2. Bildungsweg in der Hanauer vhs möglich sind.