Casino-Politik mit Hanauer Wohnungen?

LINKE sieht den Verkauf von 631 Wohnungen mehr als skeptisch 

Wie in den letzten Tagen bekannt wurde, hat die Deutsche Wohnen AG ihre 631 Wohnungen für 12,5 Mio. Euro an die Luxemburgische REIP Holding S.à.r.l verkauft. DIE LINKE sieht den Verkauf äußerst skeptisch und nimmt dies nun zum Anlass, vor einer „Casino-Politik“ mit den Hanauer Wohnungen zu warnen. Die Deutsche Wohnen AG hatte erst im Sommer 2006 von der Nassauischen Heimstätte Wohnungen in der Rudolph-Weber-Straße, Karl-Kihn-Straße, Brown-Bovery-Straße, Otto-Grün-Straße, Biberweg, Dunlopstraße, Freigerichtstraße und Limesstraße gekauft.

Der Hanauer Fraktionsvorsitzende der LINKEN, Jochen Dohn, erinnert in diesem Zusammenhang an die damaligen beschwichtigenden Versprechen an die Mieter von Sanierungen und Investitionen in das Wohnumfeld. Bisher sind die dringend notwendigen Sanierungsmaßnahmen jedoch noch nicht begonnen worden. So gibt es in vielen Wohnungen Schimmel wegen unzureichender Wärmeisolierung. Auch mussten Balkone wegen Baufälligkeit gesperrt werden. In vielen Wohnungen gibt es nur  nicht zeitgemäße Öl- und Kohleöfen. Wasserrohre und Elektroleitungen sind jahrzehntelang nicht erneuert worden.

Für die Linksfraktion stellt sich die Frage, ob die Wohnungen nicht reine Spekulationsobjekte sind, denn zu den notwendigen Sanierungen hat die neue Eigentümerin bislang keine Stellung bezogen. „Welche Auswirkungen sich für die Mieter ergeben werden und ob und in welchem Umfang die notwendigen Sanierungen durchgeführt werden oder die Wohnungen nur Spekulationszwecken dienen, liegt nun in den Händen der Luxemburgischen REIP Holding“, so Ulrike Feistel für die Linksfraktion. Dies ist die Gefahr, die von solchen REIT-Gesellschaften ausgeht. Schließlich ist ein Real Estate Investment Trust eine Kapitalgesellschaft, deren Hauptgeschäftsfeld darin besteht, Immobilien zu besitzen und/oder zu verwalten. In der Regel verfolgen diese Gesellschaften eine Kapitalrendite von bis zu 25 Prozent. Dieses Renditeziel erfolgt entweder über einen sehr günstigen Erwerbspreis oder aber über hohe Mieten. „Daher muss die Stadt Hanau sicherstellen, dass es auch weiterhin genügend preiswerten Wohnraum in Hanau geben wird“, so Feistel abschließend.