Bedauern äußern hilft den Karstadt-Beschäftigten in Hanau nicht weiter

Mit Unverständnis und Kopfschütteln reagierten der Hanauer Bundestagsabgeordnete der Linken, Werner Dreibus und seine Parteigenossen, auf die Äußerungen des Bedauerns zur Karstadt-Filialschließung seitens des Insolvenzverwalters und des Hanauer Oberbürgermeisters Kaminsky.

„Nur durch Bedauern ist den Beschäftigten und ihren Familien nicht geholfen. Hier ist auch die Stadt Hanau gefragt.“ Dreibus erinnert in diesem Zusammenhang an Vorschläge der Linken aus dem Sommer 2009, die unter anderem einen Rettungsschirm für Arbeitsplätze anstelle des Rettungsschirms für die Banken.

Die Krise im Einzelhandel hat viel mit der Ausbreitung von Billigketten und Shoppingcentern zu tun, die nicht selten mit Dumpinglöhnen Verdrängungswettbewerb anheizen. Der Hanauer Fraktionsvorsitzende der Linken Jochen Dohn befürchtet, dass der Wettbewerbliche Dialog die Verdrängung weiter anheizen wird und in der Innenstadt weitere Geschäfte schließen müssen. Außerdem muss durch den eventuellen Leerstand des Karstadtgebäudes vieles neu überdacht werden. Die vorgelegten Entwürfe der Investoren 3W/ING und HBB haben das Karstadt-Gelände nur rudimentär in ihrem Konzept erwähnt. Das Karstadt-Gelände muss vorrangig behandelt werden. Es darf auf keinen Fall brach liegen und dafür dann der Freiheitsplatz vollständig zugebaut werden.

Jens Feuerhack, Kreisvorsitzender der Linken, ergänzt: Natürlich darf es ein weiter so bei Karstadt nicht geben. Ein zukunftsfähiges Konzept hätte schon früher aufgelegt werden müssen. Warum wurde nie über einen Direktvertrieb von Produkten von Kleinproduzenten des Umlandes nachgedacht? Feuerhack versichert den Karstadt-Beschäftigten die Solidarität der Linken. „Es gilt auch weiterhin, es muss um jeden Arbeitsplatz gekämpft werden.“