Unsäglich und unglaublich - weil eine Rede der Hanauer Koalition nicht gefällt

Die Ankündigung der Hanauer Koalition aus SPD, CDU und FDP: „Es werde derlei Gedenkveranstaltung in Hanau nicht mehr geben“, kommentiert Jochen Dohn, Schatzmeister der Linken in Hessen und Fraktionsvorsitzender von DIE FRAKTION Hanau, ein Zusammenschluss von Die Linke und DIE PARTEI:

„Weil der Hanauer Koalition aus SPD, CDU und FDP eine Rede einer Mutter eines Opfers nicht gefällt, wird per Presseerklärung angekündigt, dass derlei Gedenkveranstaltung in Hanau nicht mehr geben wird. Das ist unsäglich und unglaublich, damit stößt die Koalition allen anderen Opferfamilien und Überlebenden des rassistischen Attentats vom 19. Februar vor den Kopf. Auf der einen Seite lobt die Koalition die Reaktion von Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) auf der Gedenkveranstaltung und auf der anderen Seite benutzt die Koalition die Rede der Mutter, die Form des Erinnerns infrage zu stellen. Damit blendet die Koalition gezielt alle anderen gehaltenen Reden und deren mahnenden Worte aus und nimmt die Trauer einer Mutter zum Anlass, kurz nach dem 5. Jahrestag des Attentats tiefe Narben in die Stadtgesellschaft zu ziehen. Des Weiteren veröffentlicht die Koalition in ihrer Presseerklärung, dass ihnen aus Berlin übermittelt wurde, dass die Mutter anlässlich ihrer Rede bei der Berlinale geäußert haben soll, dass sie Deutschland, Hanau und den Oberbürgermeister hasse. Mit solchen Spekulationen und ohne Quellenangabe fangen viele Verschwörungserzählungen an. Zudem geht es die Koalition nichts an, ob besagte Mutter die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt oder nicht. Dies grenzt schon an Diffamierung. SPD, CDU und FDP sollten sich dafür schnellstens entschuldigen.“