Kein adäquater Ersatz für den Wegfall der Finanzierung von Sprach-Kitas

Die Pressemitteilung der Hanauer Grünen zum Wegfall der Finanzierung von Sprach-Kitas stößt bei DIE FRAKTION Hanau auf Unverständnis. „Fakt ist, das Bundesprogramm Sprach-Kitas ist definitiv gestrichen worden. Es ist unwesentlich, auf wen diese Entscheidung zurückzuführen ist. Die betroffenen Kinder und somit die zukünftige Gesellschaft, werden letztendlich die Verlierer der neuen Regelung sein“, betont Jochen Dohn, Vorsitzender von DIE FRAKTION Hanau, ein Zusammenschluss von DIE LINKE und DIE PARTEI.

In Hanau sei die Lage in den Kitas enorm angespannt, so Dohns Fraktionskollegin und Mitglied der Betriebskommission des Eigenbetriebs Kindertagesbetreuung, Emine Pektas: „Es fehlen 35-40 Erzieher:innen und rund 800 Kinder sind derzeit nicht angemessen versorgt. Die Folgen der Corona-Krise zeigen einen erhöhten Förderbedarf auf, auch im sprachlichen Bereich. Hinzu kommen zusätzliche Aufgaben der Integration, u.a. durch die Aufnahme von Flüchtlingskindern. Deshalb ist das neue Kita-Qualitätsgesetz kein adäquater Ersatz für den Wegfall des Bundesprogramms. Die Sprachförderung würde damit nur noch ein Punkt unter vielen anderen Punkten sein, die alle erheblich unterfinanziert sind.“

Gleichzeitig kritisiert DIE FRAKTION die Aussage, dass sprachliche Bildung in der Kita in die Zuständigkeit der Länder gehöre. Auch die Hanauer Grünen sollten mitbekommen haben, dass derzeit der Grüne Hessische Sozialminister, Kai Klose, keinerlei Verantwortung für eine Weiterfinanzierung der Sprach-Kitas aus Landesmitteln sieht. Somit werden letztlich die Verantwortung und die Finanzierung auf die kommunalen Träger abgewälzt.